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Unfallursache Müdigkeit

Gefährlicher Sekundenschlaf – wie du das Risiko vermeidest

Bei schätzungsweise 10 Prozent aller Verkehrsunfälle ist Müdigkeit am Steuer im Spiel. Besonders gefährlich ist der sogenannte Sekundenschlaf, da er schwere Unfälle verursachen kann. Wie du Warnsignale erkennen und Müdigkeit verhindern kannst, erklärt dir STREETLIFE mit Hilfe eines Verkehrsexperten.

Achtung vor Fehleinschätzunge
«Ein Sekundenschlaf dauert bei Autofahrern etwa 0,2 bis 5 Sekunden, kann aber fatale Folgen haben», warnt Peter Schnitzler. Der Verkehrsexperte ist bei der deutschen Versicherungsgruppe Ergo für die Auswertung von Müdigkeit als Unfallursache zuständig. Der Sekundenschlaf, die Müdigkeitsattacke also, bei der Autofahrende ungewollt kurz einschlafen, ist hier ein wichtiger Faktor. Das gilt auch für die Schweiz: Gemäss der Beratungsstelle für Unfallverhütung BFU ist hierzulande bei zirka 10 Prozent der Verkehrsunfälle Müdigkeit am Steuer mit im Spiel.

«Wer schläfrig fährt, schätzt Geschwindigkeiten falsch ein, ist unkonzentriert und reagiert ähnlich langsam wie unter Alkoholeinfluss», erklärt die BFU auf ihrer Website. Die Folgen: «Lenkerinnen und Lenker kommen von der Strasse ab und prallen mit hohem Tempo gegen Hindernisse; die Fahrzeuge schleudern oder überschlagen sich.»

Hohes Risiko auf Autobahnen oder nach langen Arbeitstagen
Die Attacken treten meist nachts oder frühmorgens auf, weil dann die innere Uhr oft noch auf Schlafen eingestellt ist. «Auch wenn sie sehr lange am Steuer sitzen oder nach einem langen Arbeitstag nach Hause fahren, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass die Augen zufallen», so Schnitzler. «Darüber hinaus können eine monotone Streckenführung, etwa auf Autobahnen, Hitze und Sauerstoffmangel, aber auch Erkrankungen wie Narkolepsie Sekundenschlaf fördern.» 

Warnsignale unbedingt ernst nehmen
Die gefährlichen Müdigkeitsanfälle kündigen sich häufig mit Symptomen wie übermässigem Gähnen, brennenden Augen oder Konzentrationsschwierigkeiten an. «Auch ein Frösteln, die Unfähigkeit, die Augen offen zu halten, und eine Verschlechterung der Stimmung sind erste Anzeichen für Müdigkeit», so Peter Schnitzler. «Diese Warnsignale sollten Autofahrer unbedingt ernst nehmen, da bereits jetzt die Aufmerksamkeit beträchtlich sinkt und die Unfallgefahr steigt.» Spätestens dann, wenn ein Tunnelblick, unbewusste Tempoänderungen oder Probleme, die Spur zu halten, hinzukommen, ist eine Pause zwingend nötig.

Ein Turboschlaf kann helfen
Ausreichend schlafen, ist der beste und einfachste Weg, Sekundenschlaf vorzubeugen. Besonders längere Strecken sollten Autofahrer nur ausgeruht und fit antreten. «Bei den ersten Müdigkeitserscheinungen ist es empfehlenswert, die Fahrt für mindestens 20 Minuten zu unterbrechen und an der frischen Luft spazieren zu gehen oder einen Powernap einzulegen», rät Schnitzler. Von Kaffee, Energy Drinks oder lauter Musik rät der Experte ab, weil diese angeblichen Wachmacher nur kurzfristig wirken und die Müdigkeit lediglich aufschieben würden.

Hilft die Technik?
Während der Fahrt zu schlafen, ist trotz erster selbstfahrender Autos noch in weiter Ferne. «Generell ist das autonome Fahren in fünf sogenannte Level aufgeteilt», sagt der Ergo-Kfz-Experte Schnitzler. «Erst auf dem fünften Level fährt das Auto selbstständig und das Schlafen während der Fahrt wäre möglich.»

Hilfestellungen gibt es aber. Viel Fahrzeuge haben mittlerweile Assistenzsysteme (ADAS). Diese sind für Neufahrzeuge seit Juli 2024 Pflicht. «Dazu gehören zum Beispiel sogenannte Müdigkeitswarner, die das Fahr- und Lenkverhalten oder die Augenbewegungen des Fahrers analysieren und durch ein Symbol oder einen Alarmton auf Abweichungen aufmerksam machen», so Schnitzler. Auch Spurhalte- und Notbremsassistenten erhöhen die Sicherheit.

angela.krenger_at_streetlife.ch

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