Die Schlösser, die im sogenannt savoyischen Stil gebaut wurden, sind viereckig mit runden Türmen an jeder Ecke. Das Schloss Chillon hingegen hat die ovale Form der Felseninsel, auf der es erbaut wurde, übernommen.
Das Schloss ist von einem natürlichen, vom Seewasser gefüllten Graben umgeben. Somit gehört es in die Kategorie der Wasserschlösser. Das Gebäude ist über eine Brücke mit dem Land verbunden (früher befand sich an ihrer Stelle eine Zugbrücke, deren hölzerne Rollen bis heute zu sehen sind). Chillon hat zwei verschiedene Gesichter: Die Fassade in Richtung Norden, die von Schiessscharten durchbrochen und von Maschikulis gekrönt ist, bildet die Burg. Sie bewachte und überwachte die Strasse, die Via Francigena genannt wurde. Richtung Süden, auf der Seeseite, bestimmen prachtvolle gotische Fenster das Bild: Hier befindet sich die fürstliche Residenz. Von hier aus lässt sich die typische Landschaft der Waadtländer Riviera – der Genfersee und die Berge – bewundern. In der Mitte des Schlosses stehen der Bergfried und seine Schatzkammer, die über ein Wohngebäude mit den Wehrgängen verbunden sind. Hier können Sie heute noch davon träumen, wie es wäre, Burgwächterin oder Burgwächter zu sein… Die Räumlichkeiten von Chillon sind rund um drei Höfe verteilt. In Zeiten der Feudalherrschaft hatten sie alle unterschiedliche Funktionen. So dienten sie beispielsweise dem Kastellan genannten Schlossverwalter als Wohnung oder stellten die Gemächer des Schlossherrn dar.
Erkunden Sie das Schloss auf eigene Faust! Dazu erhalten Sie an der Kasse eine Broschüre (in 19 Sprachen verfügbar) und einen Schlossplan, der Ihnen hilft sich zu orientieren. Sie können natürlich auch einfach auf gut Glück losziehen! Der Besuch der befestigten Insel benötigt zwischen eineinhalb und zwei Stunden. Ausser dem Ende der Öffnungszeiten besteht jedoch keine Beschränkung der Besuchszeit! Auf dem Rundgang durch die Dauerausstellung befinden sich Touchscreens mit Kopfhörern, auf denen acht Kurzfilme (3-4 Minuten) angesehen werden können.
Im Bergfried befindet sich zudem ein eindrücklicher Waffensaal, dessen Ausstellung von Geräuschen eines Schlachtfelds untermalt wird, und in der Krypta können sich Gross und Klein von mittelalterlichen Schattenbildern verzaubern lassen.